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Rückblick auf die internationalen Polizeisternfahrten

IPMC - Was ist eigentlich darunter zu verstehen?

Diese Frage stellt sich, denn jedes Jahr treffen sich unter dem Emblem der International Police Motor Corporation (IPMC) rund tausend Menschen in jeweils einer anderen europäischen Stadt bei einer internationalen Sternfahrt.

Es ist gut zu wissen, dass es sich bei diesen Menschen nicht um irgendeine Gruppe handelt, die irrealen Wunschträumen nachhängt, sondern um Menschen, die in Beziehung zum Polizeiberuf stehen. Es sind Polizeibeamte im weitesten Sinne, deren Familienmitglieder und Polizei-Motor-Sportler. Die Ergänzung Polizeibeamte "im weitesten Sinne" ist notwendig, weil die polizeiliche Organisation in Europa nicht einheitlich ist und auch der formale Begriff in den einzelnen Ländern voneinander abweicht. So umfasst die Gruppe natürlich auch den Bundesgrenzschutz, aber auch die gerichtliche Polizei in Belgien, die verschiedenen Polizeien Italiens, die Zollbeamten der europäischen Länder, die Finanzpolizei sowie die Militärpolizei bzw. die Feldjäger.

Eines jedoch haben sie gemeinsam: sie sind Motorsportler. Das Kraftfahrzeug spielt bei ihren Treffen eine bedeutende Rolle.

Ende der zwanziger Jahre hatte ein Polizeioffizier in Hamburg - der spätere Oberst der Schutzpolizei, Richard Weber - den Gedanken, man könne durch internationale Begegnungen Land und Leute einander näher bringen, Ressentiments abbauen und gegenseitiges Verstehen erzielen. Für die damalige Zeit eine kühne Idee. Das aufkommende Verkehrsgeschehen - Polizeibeamte fuhren schon vermehrt eigene Kraftfahrzeuge - forderte geradezu einen sportlichen Leistungsvergleich heraus. Der nachfolgende historische Rückblick gibt stichwortartig die einzelnen Stationen der Internationalen Polizeisternfahrt wieder - es soll ein Anhaltspunkt und eine Erinnerung sein - nicht mehr!

ES BEGANN IN HAMBURG 1930

Im gleichen Jahr war es, als sich die verantwortlichen Männer der "Sportvereinigung der Polizei Hamburg 1920 e.V." Gedanken darüber machten, wie man die Sportwoche anlässlich des 10-jährigen Vereinsbestehens gestalten sollte. Der Obmann der Motorsportabteilung, Richard Weber, beriet sich lange mit den Mitarbeitern im Vorstand. Man erinnerte sich, dass die Hamburger Polizeibeamten schon einmal ein Kind des Motorsports, die "Nachtorientierungsfahrt", in die Welt gesetzt hatten und sich seitdem als "Erfinder" dieser neuen Sportart betrachten durften. Warum, so sagte man sich an der Waterkant, sollten sich nicht einmal alle jene Polizisten auf dem Kontinent, die längst auf Funk- und Drahtwegen zusammenarbeiten, persönlich kennen lernen? Warum sollten die Funker und die Kraftfahrer, die Revierpolizisten und Kriminalisten nicht wenigstens einmal im Jahr sich mit fahrbaren Untersätzen versehen und sich an einem Orte treffen. Europäische Zusammenarbeit über die trennenden Grenzpfähle hinweg, das war der ehrliche und grundlegende Gedanke der Motorsportabteilung der Sportvereinigung der Polizei Hamburg.

Und diese Idee wurde zur Tat. Die Geburtsstunde der "Internationalen Polizeisternfahrten" war gekommen!

Die 1. Internationale Polizeisternfahrt Hamburg fand vom 27. Mai bis 1. Juni 1930 unter Beteiligung vieler deutscher Polizeiverwaltungen und mit mehr als 500 Teilnehmern aus den nordischen Ländern, aus Österreich und der Tschechoslowakei statt. Noch heute gilt die seinerzeit als Leitsatz aufgestellte Zielsetzung: "Das Zusammentreffen aller motorsportfreundlichen Polizeibeamten des In- und Auslands dient der Aussprache über berufliche und sportliche gemeinsame Interessen, der Förderung des fahrtechnischen Könnens und des verkehrstechnischen Wissens, der Pflege der Kameradschaft und besonders der Freundschaft über alle Ländergrenzen hinweg."

Folgender Artikel erschien am 30.04.1930 in den Hamburger Nachrichten:

"Teilnahmeberechtigt sind die Polizeibeamten Deutschlands und der europäischen Länder und darüber hinaus alle Mitglieder, die einem der in der Obersten Nationalen Sportkommission und der Obersten Motorsportbehörde zusammengeschlossenen Verbände angehören."

"Im Nenngeld in Höhe von 3.-- RM für Motorräder und 5.-- RM für Kraftwagen ist für Polizeiangehörige freie Übernachtung im Polizeihaus eingeschlossen und für alle Teilnehmer freies Parken auf dem Polizeihof Bundesstraße." (Hamburgischer Correspondent vom 4. Mai 1930)

1931: DANZIG

Im damaligen Freistaat Danzig wurde bei der 2. Internationalen Polizeisternfahrt der erste "Kongress" abgehalten. Der deutsche Reichsausschuss für Polizeisport hatte einen Vertreter (Beobachter) entsandt. Von diesem Zeitpunkt an wurde der Gedanke dieser Sternfahrt auch amtlich gefördert, jedoch verblieb in Deutschland die Initiative bei den Polizeisportvereinen, da die Länder (Polizei ist Ländersache) selber mit größten Schwierigkeiten bei der Motorisierung zu kämpfen hatten.

"Die schöne, alte Hansestadt Danzig war gleichzeitig der östlichste Punkt, den unsere Sternfahrer berührten," schrieb ein Chronist. Doch seit 1992 hat dieser Satz keine Gültigkeit mehr!

In der Danziger Zeitung vom 31.08.1931 kann man über die Sternfahrt folgendes nachlesen: 334 Teilnehmer, darunter zwei Damen, erreichten das Ziel - 108 Kraftwagen und 226 Kräder. Entsprechend der Ausschreibung mussten an sechs Tagen pro Tag mindestens 100 Kilometer, höchstens 500 Kilometer gefahren werden. Sieger war der Teilnehmer mit den meisten Kilometern. So siegte der Hamburger Kollege Düwel mit 3890 gefahrenen Kilometern. Die Fahrtstrecke: Hamburg - Braunschweig - Marburg - Heidelberg - Rheinbrücke Kehl - Paris - Orleans - Tours - Poitiers - Bordeaux - Biarritz - Toulouse - Narbonne - Besancon - Belfort - Breisach - Berlin - Danzig. "Dr. Ing. Düwel, der Beamter der Hamburger Polizei ist, hat seine vorjährige Leistung bei um einen Tag längerer Fahrzeit um rund 1.000 Kilometer verbessert. Leider passierte ihm auf der Fahrt in Nürnberg ein Verkehrsunfall, der ihn aber nicht hinderte, mit verbundenem Fuß weiterzufahren. Der Unfall erwies sich aber so schwer, dass er sich heute in Danzig in ärztliche Behandlung begeben musste und voraussichtlich für acht Tage ans Bett gefesselt sein wird", so die Danziger Zeitung vom 02.09.1931. Übrigens: Dr. Düwel war mit dem Motorrad unterwegs! Beste Mannschaft war mit 15 Teilnehmern und 19.182 Kilometern das Team aus München.

Die Siegerehrung im "Roten Saal" des Kurhauses Zoppot war für alle Teilnehmer ein Erlebnis.

1932: KAISERSLAUTERN

Die 3. Internationale Polizeisternfahrt führte nach dem Westen, zur Stadt im Herzen des weitläufigen Pfälzer Waldes: Kaiserslautern. Wie uns Teilnehmer dieser Fahrt mitteilten, gehörte die Exkursion durch die Pfalz zu einer der schönsten Unternehmungen.

Drei Bereitschaften der Bayerischen Bereitschaftspolizei bereiteten den aus Europa und Afrika (!) gestarteten Polizeisternfahrern vor den "Fruchthallen" (Marktplatz) in Kaiserslautern einen einmaligen Fackelzug. Erstmalig nahmen auch Radsportler aus fünf Nationen teil. Die Berliner Mannschaft mit 45 Teilnehmern unter Führung von Polizei-Oberleutnant Walter W. Steinke siegte in dieser Disziplin vor Leipzig und einer ungarischen Mannschaft.

Ein Kuriosum : Da der geplante Termin dieser Sternfahrt kurzfristig verschoben werden musste, wurde für die Mannschaft des Militärmotorsportclubs Rostock bereits im Juli eine "Vor-Sternfahrt" durchgeführt.

In diesem Jahr wurde zum ersten Mal der "Kronprinz-Rupprecht-Wanderpokal" vergeben: ihn erhielt die Polizei Kaiserslautern.

1933: DRESDEN

"Ratternde Motoren auf allen Fernstraßen, Wagen verschiedenster Arten und Größen, Räder mit und ohne Seitenwagen - und alle ein Ziel: Sachsens Landeshauptstadt Dresden. Das ist die internationale Polizeisternfahrt 1933 veranstaltet vom Motorsportclub der Schutzpolizei Dresden (ADAC)," schrieb die Dresdner Zeitung vom 28.08.1933. "Der erste Kraftwagen, der das Ziel erreichte, war ein hellblauer 36-er Stoewer-Sportwagen mit Frontantrieb."

In Dresden nahmen die deutschen Polizisten für lange Zeit Abschied von vielen Freunden aus dem Ausland. Die politischen Ereignisse dieses Jahres überstürzten sich. Am 30. Januar wurde Hitler Reichskanzler, der Reichstagsbrand, der Tag von Potsdam, das Ermächtigungsgesetz, die Berufung von Reichsstatthaltern in allen Ländern, die Auflösung von Parteien und Gewerkschaften, der Austritt aus dem Völkerbund - das waren die wichtigsten Ereignisse und Daten dieses Schicksalsjahres. Aber dennoch blieb Dresden in guter Erinnerung. Unsere Sternfahrer lernten nicht nur die Pracht dieser Stadt kennen, sondern sie besuchten auch die idyllische Sächsische Schweiz und verbrachten einen erlebnisreichen Tag in Meißen.

Gewinner des Kronprinz-Rupprecht-Wanderpokals war der PSV Darmstadt.

1934: NÜRNBERG

Die 5. Internationale Polizeisternfahrt führte die Teilnehmer vom 4. bis 6. August nach Nürnberg, der Stadt Albrecht Dürers. Durch den Tod von Reichspräsident von Hindenburg wurden alle geselligen und festlichen Veranstaltungen abgesagt. Die sportlichen Wettbewerbe wurden aber durchgeführt. "Diese Sternfahrt übertraf hinsichtlich der aktiven Beteiligung alle bisherigen Sternfahrten der Polizisten, sie war aber auch vielleicht die nässeste und anstrengendste, denn Sturm und Regen jagte während der Fahrtage durch Deutschlands Gaue und stellten an Fahrer und Maschine die denkbar größten Anforderungen," so die Nürnberger Zeitung vom 06.08.1934. Gewinner des Kronprinz-Rupprecht-Wanderpokals war wieder der PSV Darmstadt.

Schon in diesem Jahr machte sich die kommende Umorganisation innerhalb der deutschen Polizei bemerkbar. Die weitere Durchführung von Polizeisternfahrten wurde plötzlich fragwürdig. Überhaupt wurde der gesamte Sport - und insbesondere der Motorsport - von "nationalen Kräften" beeinflusst, von Kräften also, denen das Wort "international" im Hals stecken blieb. So konnte es keine Überraschung sein, dass sich kaum jemand fand, der die kommende Sternfahrt übernehmen wollte. Dabei hatte man schon seit geraumer Zeit mit dem Gedanken gespielt, die Durchführung einer Sternfahrt einmal einer ausländischen Polizeidienststelle zu überlassen, damit der internationale Charakter der Veranstaltung noch deutlicher zum Ausdruck kommen sollte.

1935: FRANKFURT AM MAIN

Zum Glück erklärten sich unsere Frankfurter Kollegen bereit, die 6. Internationale Polizeisternfahrt durchzuführen. Den Teilnehmern ist in ihrem Gedächtnis besonders der Empfang auf dem altehrwürdigen Römerberg und die Besichtigung der damals noch unzerstörten Altstadt haften geblieben. Gewinner des Kronprinz-Rupprecht-Wanderpokals wurde die MSA/PSV Frankfurt/Main. Der ein Meter hohe Bronzeadler der Adlerwerke auf seinem Marmorsockel wurde nach dem Krieg noch im Café Westend - Ecke Reuterweg/Grüneburgweg - in Frankfurt gesehen, ist jedoch nach Umwandlung des Cafés in eine Sparkassefiliale im "Untergrund" verschwunden …

Diese 6. Internationale Polizeisternfahrt sollte für 17 Jahre die letzte sein, da die Spannungen mit dem Ausland immer größer wurden. Der Gedanke an die völkerverbindende Kraft dieses motorsportlichen Ereignisses wurde in den Hintergrund gedrängt!

1952: SALZBURG – EIN NEUER BEGINN!

353 Fahrzeuge mit über 600 Sternfahrern der Polizei aus fünf Nationen trafen sich im Juli bei den österreichischen Polizeikameraden in Salzburg und legten damit den Grundstein zu einem neuen Anfang. Mit offenen Herzen wurden die Sternfahrer aus der Schweiz, aus Italien, Österreich und der Bundesrepublik Deutschland in dieser Stadt empfangen. Für alle, die sich an der Sternfahrt nach Salzburg beteiligten, wurden diese Julitage zu einem persönlichen Erlebnis, und sie nahmen gleichzeitig die Gewissheit mit nach Hause, dass das Wort Kameradschaft bei den österreichischen Polizeibeamten keine leere Phrase bedeutet, sondern dass innerhalb der österreichischen Exekutive die Kameradschaft gehütet und gepflegt wird - im wahrsten Sinne des Wortes.

Nie vergessen dürfen wir aber auch, dass es Polizeikameraden aus Salzburg waren, die den Grundstein zur neuerlichen Verbrüderung der Polizeiangehörigen in Westeuropa legten.

1953: BASEL

Am 18. und 19. Juli war Basel Zielort der 8. Internationalen Polizeisternfahrt. Hauptmann Ramseyer vom Polizei-Motorsport-Club Basel bescherte den aus Österreich, Deutschland, Italien, Holland und dem Saarland gekommenen Polizeisportlern unvergessliche Sternfahrertage, an die die Beteiligten sich heute noch gerne erinnern.

1954: MÜNCHEN

Im Sommer 1954 kamen weit über 1.400 Teilnehmer mit fast 800 Fahrzeugen. Bei dieser Sternfahrt waren bereits sieben Nationen vertreten. In guter Erinnerung blieb der große Festabend mit Künstlern von Funk und Fernsehen und die Korsofahrt durch die Innenstadt, die für den gesamten übrigen Verkehr gesperrt war.

1955: HAMBURG

Zum zweiten Mal präsentierte sich das "Tor zur Welt" als Sternfahrtziel.

Es waren warme Sommertage. Damals war gerade ein Vierteljahrhundert seit der Gründung der Internationalen Polizeisternfahrt vergangen. Mehr als 1.500 Freunde aus acht Ländern verlebten ereignisreiche Tage. Die Veranstaltungen waren wirklich eine "Wucht", insbesonders, wenn man an die schöne Helgolandfahrt und an den Festabend in "Planten und Blomen" denkt.

Besonderes Aufsehen erregten mehrere ägyptische Polizeioffiziere in ihren dekorativen Uniformen.

1956: PARIS

Die französische Metropole sah uns in der Zeit vom 26. bis 29. Juni. Unsere französischen Kameraden hatten vor Erreichen des Ziels einige motorsportliche Prüfungen (3000 km-Rallye, Bergprüfung in den Lyoner Bergen, Geschwindigkeitsprüfungen auf der Rennbahn in Monthelery usw.) in den Vordergrund gestellt. Die Anfahrt ging quer durch Frankreich, so dass Land und Leute hinreichend kennen gelernt werden konnten.

Paris selbst zeigte sich wettermäßig von der besten Seite. In bleibender Erinnerung war der Empfang durch den Stadtpräfekten im "Hotel de Ville" mit anschließender Champagner Party, bei der der Wein wirklich in Strömen floss.

1957: SAARBRÜCKEN

Leider musste die geplante 12. Internationale Polizeisternfahrt nach Saarbrücken aus politischen Gründen ausfallen.

1958: BRÜSSEL

Die "EXPOSITION 58" gab der 13. Internationalen Polizeisternfahrt das Gepräge mit fast 700 Fahrzeugen und über 1.000 Teilnehmern aus 10 Nationen.

Zum ersten Mal hatte die kanadische Polizei eine Abordnung drahtiger "Rocky-Mountains-Policemen" entsandt, die bei dem Festabend mit großem Ball im Rathaus von St. Gilles - schwarz-rot uniformiert - von den anwesenden Damen ständig "belegt" wurden.

Die Delegierten wählten das erste Präsidium:

Präsident: v. Nienwenborgh Belgien
1. Vizepräsident: Böhme Deutschland
2. Vizepräsident: Haslebacher
Schweiz Sekretär: Malburg Deutschland
Schatzmeister: Schober Österreich
1959: WIEN

Diese Großveranstaltung ist nicht zu Unrecht als "Sternfahrt der Superlative" bezeichnet worden: Sie wurde von nahezu 2.000 Freunden aus 10 Nationen vom 26. bis 28. Juni besucht. Es waren erlebnisreiche Tage, bei der sich die Donaumetropole und auch die charmanten Wiener Freunde mit ihren noch charmanteren Damen von der besten Seite zeigten.

1960: GARMISCH-PARTENKIRCHEN

Auch diese Sternfahrt mit 1.084 Fahrzeugen aus 12 Nationen mit ihrem großen Auftakt im Olympia-Skistadion muss in jeder Beziehung als gelungen bezeichnet werden. Es war ein großes Fest der europäischen Polizeifamilie, bei dem sich unsere Organisation den Namen "IMPA" (International Motor Police Assoziation) gab.

1961: ROM

Die 16. Internationale Polizeisternfahrt sah uns in der EWIGEN STADT in der Zeit vom 7. bis 10. September mit 608 Fahrzeugen und über 800 Teilnehmern. Alle Veranstaltungen sind in angenehmer Erinnerung geblieben. Höhepunkt war zweifellos der Empfang durch Papst Johannes XXIII. in seiner Sommerresidenz Castel Gandolfo in den Albaner Bergen.

1962: BRÜGGE

Das malerische flandrische Städtchen Brügge in Belgien konnte in der Zeit vom 21. bis 24. Juni mehr als 2.000 Freunde mit über 1.000 Fahrzeugen gastlichen Aufenthalt gewähren. Alle Veranstaltungen waren als erstklassig zu bezeichnen. Damals beschlossen IMPA und IPA eine enge Zusammenarbeit.

1963: REMSCHEID

Erstmalig wurde eine Sternfahrt im größten deutschen Bundesland, Nordrhein-Westfalen, durchgeführt. Sie fand in Remscheid statt - Großstadt im Bergischen Land, am Südrand des Ruhrgebiets gelegen -. Mehr als 2.000 Freunde aus 11 europäischen Ländern waren mit fast 1.000 Fahrzeugen angereist. Bei dieser Sternfahrt wurde u.a. das "IMPA-Informations-Center" gegründet, das seinen Sitz in Remscheid haben sollte, aber nie in Aktion trat. Darüber hinaus wurde beschlossen, eine IMPA-Zeitschrift ins Leben zu rufen, die dann nach mehrmaligem Erscheinen dem Präsidium nur Schwierigkeiten bereitete.

1964: BLACKPOOL

Die 19. Internationale Polizeisternfahrt wurde von unseren Blackpooler Freunden in der Zeit vom 31. August bis 4. September ausgetragen und war ein einmaliges Erlebnis.

Erstmals außerhalb des Kontinents durchgeführt, wurde die Sternfahrt durch den damaligen Berichterstatter sicherlich nicht mit Unrecht als "friedliche Invasion im Geiste der Völkerverständigung" deklariert, weil die 451 Sternfahrer-Fahrzeuge mit ca. 1.600 Mann "Besatzung" aus acht Nationen (u.a. auch USA) im ganzen Land begeistert aufgenommen wurden.

Das bekannte Seebad an der Irischen See bot uns so viel, es sei nur an die Stadtillumination mit fast 1.000.000 Lichtern, an den Festabend und Ball im "Wintergarden" und die große Korsofahrt über die 10 km lange Promenade mit mehr als 50.000 Zuschauern erinnert. Physisch waren wir hier sehr strapaziert.

Auf dem Kongress wurde einstimmig die Änderung des Namens der Organisation von IMPA in IPMC - International Police Motor Corporation - beschlossen, um künftig Verwechslungen mit der IPA - International Police Assoziation - zu vermeiden.

Der Brite Mills wurde zum Präsidenten gewählt, Hilde Hammermeister / Hamburg wurde in das neu geschaffene Amt der Protokollführung gewählt.

1965: THUN

Ins herrliche Städtchen Thun, am gleichnamigen See im Berner Oberland gelegen, führte die 20. Internationale Polizeisternfahrt. Auch an dieser Sternfahrt, die vorzüglich organisiert war, haben sich mehr als 1.000 Fahrzeuge mit 2.000 Teilnehmern aus 10 Nationen beteiligt. Der Wettergott meinte es in der Zeit vom 20. bis 23. September besonders gut, so dass die überaus reizvolle Landschaft primär Betrachtung fand.

1966: HANNOVER

Die Hauptstadt Niedersachsens war im Sommer Ziel der 21. Internationalen Polizeisternfahrt. Auch an dieser Großveranstaltung, in deren Mittelpunkt die alle 10 Jahre stattfindende "Internationale Polizeiausstellung" stand, nahmen mehr als 2.000 Teilnehmer mit über 1.000 Fahrzeugen aus neun Nationen teil. Der Festabend im "Bayern-Haus" auf dem Messegelände war eine würdige Veranstaltung.

1967: ZANDVOORT

Zandvoort, der idyllische Badeort an der holländischen Nordseeküste, nahm uns im Spätsommer auf. Alle 2.000 Sternfahrerfreunde, die mit über 1.000 Fahrzeugen aus neun Nationen teilnahmen, kamen dank der unermüdlichen Bemühungen unserer niederländischen Freunde in jeder Beziehung voll auf ihre Kosten.

Hans Kunz / Wien wurde Präsident der IPMC.

1968: BERLIN

Die 23. Internationale Polizeisternfahrt hatte die (inzwischen wieder) deutsche Hauptstadt zum Ziel. Mehr als 2.000 Freunden der Sternfahrten mit über 1.000 Fahrzeugen aus neun Ländern bekam die sommerliche und bekannte gute "Berliner Luft" ausgezeichnet.

Wir alle waren begeistert, zumal unsere langjährigen Berliner Freunde an jedem Tag neue angenehme Überraschungen bereithielten. Höhepunkt waren die Veranstaltungen bei RIAS und der Festabend im "Prälaten" in Schöneberg mit erstklassigem Programm und so vielen Preisen, dass sich die Tische bogen.

Berlin war wirklich eine Reise wert und selbstverständlich ein echter Höhepunkt in der Geschichte der Internationalen Polizeisternfahrten.

1969: WIEN

Zum zweiten Mal veranstalteten unsere Wiener Freunde aus Anlass ihres 100-jährigen Bestehens der Wiener Sicherheitswache eine wirklich gelungene Großveranstaltung, die im Sommer stattfand und von 3.000 Sternfahrern aus 10 Ländern mit fast 1.400 Fahrzeugen begeistert aufgenommen wurde.

Unsere unermüdlichen Wiener Kameraden bereiteten uns einen großartigen Festabend in der Wiener Stadthalle, Ausflugsfahrten in alle Richtungen, Weinfest in Grinzing u.ä.m., so dass für jeden etwas geboten wurde. Alles in allem war die großartige Veranstaltung eine wunderbare Fortsetzung der "Sternfahrt der Superlative" aus dem Jahre 1959.

1970: HAMBURG

Anfang Mai nahm die Hansestadt - zum 3. Mal Sternfahrtziel - fast 3.000 Sternfahrerfreunde auf, die mit fast 1.500 Fahrzeugen aus 10 Ländern angereist waren. Die 25. Internationale Polizeisternfahrt fiel in das 50. Gründungsjahr der Sportvereinigung der Polizei Hamburg.

Vier Tage lang wurden wir von den Hamburger Kameraden und auch von der Sonne bestens betreut. Die gut organisierte Helgolandfahrt und der Festabend im Zelt mit vielen internationalen Künstlern werden uns unvergessen bleiben.

Diese Jubiläumssternfahrt hat uns unseren ideellen Zielen wesentlich näher gebracht.

1971: LUZERN

Die 26. Internationale Polizeisternfahrt führte uns nach Luzern. 11 Nationen mit über 2.000 Teilnehmern gingen an den Start.

Immer noch leuchteten die Schneeberge uns entgegen, und der Sonnenschein glitzerte auf dem Vierwaldstätter See, als die Sternfahrer die Zielkontrolle erreichten. Der Nationalrat und die Herren Stadtpräsidenten hatten mit internationaler Eleganz die vielen Teilnehmer aus allen Himmelsrichtungen empfangen. Manche von uns bestaunten die Eiger-Nordwand, andere sonnten sich auf den Bergmassiven, der Großteil unternahm Schiffsfahrten auf dem See. Dieses historische Fleckchen Erde mit seinen Naturschönheiten und seinen traditionsbewussten Menschen schenkte uns Tage des Lernens und des Erlebens.

Ein Heimatabend mit historischer Feldmusik, mit Fastnachtsgestalten und Alphornblasen führte uns in Kameradschaft zusammen.

1972: KASSEL

Es hieß "Ab nach Kassel", und das ließ sich nicht jeder noch einmal sagen. Von weither grüßte der Herkules, stummer Zeuge geschichtlicher Vorgänge und Wahrzeichen der Stadt Kassel, die vielen einfahrenden Fahrzeuge. Bundesgrenzschutz und Jägerbatallion der Bundeswehr hatten das Stadion für uns hergerichtet, und ein internationales Musikfest wurde uns zu Ehren veranstaltet.

Stumm und stolz hielten Polizeikameraden verschiedener Nationen symbolisch Totenwache im Ehrenrund des Auestadions, als das Lied "Ich hatt' einen Kameraden" erklang. Wir alle hatten zuvor am 5. Mai 1972 den Gründer unserer Sternfahrten, Richard Weber, durch einen plötzlichen Herztod verloren.

Italien, Griechenland und Schottland hatten die Einladung für eine Internationale Sternfahrt nicht wahr machen können, und so haben die Stadtväter von Kassel in doppelter Herzlichkeit das Völkchen der Internationalen Polizeisternfahrt gerne aufgenommen. Lichterfest und Wasserspiele mit anschließendem Feuerwerk im Schloßpark Wilhelmshöhe, Sternfahrer-Biwak im Waldecker Forst und ein kilometerlanger Autokorso um die Stadt sind nur einige der herrlichen Erlebnisse, die uns von Kassel geschenkt wurden.

1973: KLAGENFURT

Vom 10. bis zum 13. Mai lockte uns der Frühling von Kärnten im schönen Österreich an und viele, viele Sternfahrer kamen zur 28. Veranstaltung in dieser Reihe. Klagenfurt am Wörthersee mit dem großzügigen Europapark war als Ziel geradezu ideal. Fallschirmspringer eröffneten unser Festival im Beisein der Bevölkerung. Internationales Fluidum rund um den Wörthersee ließ uns die Studienfahrten um und über den See zu einem Erlebnis werden. Alpenausflüge und Bergfahrten führten die Sternfahrer in zauberhafte Regionen. Auch diese Sternfahrt hatte wieder ein Präsidiumsmitglied aus der "Gründerzeit" zu beklagen: Fritz Malburg starb am 11.08.1972.

1974:

Wilhelmshaven hatte seine Zusage plötzlich zurückgenommen, Kassel lud zu einer großzügig angelegten Zielfahrt ein. Im Rahmen des Internationalen Polizeimusikfestes fanden sich mehr als 500 Polizeisternfahrer ein. Der in 1973 in Pörtschach aus Zeitgründen abgebrochene Kongress konnte hier in Kassel erfolgreich abgeschlossen werden. Die Wahl der Präsidiumsmitglieder erfolgte einstimmig: Präsidenten Kunz / Wien, Schalles / Kassel und Bosmans / Brüssel, Sekretär Huez / Luzern, Schatzmeister Schober / Krumpendorf, Protokollführerin Hammmermeister / Hamburg.

1975: MANNHEIM

Es trafen 1.500 Teilnehmer zu dieser 29. Internationalen Polizeisternfahrt in Mannheim ein (17. bis 20. September). Goldenes Herbstwetter lag über dem US-Sportstadion, als die Kraftfahrzeuge einfuhren. Für die Delegierten gab es einen Empfang im Kurfürstenschloß durch den Oberbürgermeister Dr. Ratzel, ein Blumenkorso führte von Ludwigshafen nach Mannheim.

Am 20. Oktober 1975 verstarb der Präsident der IPMC, Hans Kunz. Viele Freunde gaben ihm das letzte Geleit. Die große Anteilnahme zeigte, wie beliebt Hans Kunz war.

1976: ST. ETIENNE

Es hatte sich kein Polizeisportverein als Ausrichter rechtzeitig finden können. So hatte IPMC-Präsident Schalles mit seiner Kasseler Mannschaft die Initiative übernommen, mit dem Fremdenverkehrsbüro in St. Etienne eine Sternfahrt nach Frankreich durchzuführen. Landschaftlich war es eine schöne Fahrt für die Teilnehmer, zu stempeln gab es die Route "Napoleon", was vielen Teilnehmern große Freude bereitete. Aus Polizei- und Sternfahrer-Sicht war die Organisation in St. Etienne etwas mager, aber da wir Sternfahrer unbedingt einmal nach Frankreich wollten, können wir der Kasseler Crew dankbar sein, dass sie sich aus weiter Entfernung für das Zustandekommen einer Internationalen Polizeisternfahrt engagiert hatten.

Die Delegierten wählten Georg Schalles zum Präsidenten, Georg Schober wurde sein Vertreter, Stefan Malle / Krumpendorf wurde Schatzmeister.

1977: LEIDEN

Die Polizei Leiden / NL lud für die Zeit vom 11. bis 14. Mai zur 31. Internationalen Polizeisternfahrt ein. 997 gemeldete Fahrer und insgesamt fast 3.000 Teilnehmer nahmen an dieser schönen Frühlings- und Tulpenfahrt teil. Das Organisationskomitee hatte mit unendlicher Liebe und Begeisterung diese Sternfahrt ausgerichtet, und so gab es nur fröhliche Gesichter.

1978: BAMBERG

Vom 12. bis zum 15. Juli wurde die 32. Internationale Polizeisternfahrt vom Polizei-SV Bamberg ausgerichtet. Über 1.000 Teilnehmer aus 10 Nationen folgten der Einladung der Organisatoren. Wir freuten uns über die 1000-jährige Kaiser- und Bischofsstadt Bamberg mit ihren vielen Sehenswürdigkeiten.

1979: FLORENZ

Endlich kam eine Einladung aus Italien: das Traumziel aller Nordeuropäer! Florenz hatte in die schönste kulturgeschichtliche Stadt der Medici vom 29. August bis 1. September eingeladen. Im Schatten des herrlichen Domes und auf den Spuren Michelangelos studierten fast 1.000 Sternfahrer abendländische Kultur.